
Parteien zur Bundestagswahl: Patientenorientierung
Das Gesundheitswesen in Deutschland ist eines der besten der Welt. Die demografische Entwicklung und der medizinischtechnische Fortschritt stellen das System jedoch vor Herausforderungen. Für den Gesetzgeber gilt es, die Rahmenbedingungen regelmäßig neu zu justieren. Wir haben deshalb die etablierten Parteien vor der Bundestagswahl am 24. September 2017 gefragt, wie ihre gesundheitspolitischen Konzepte aussehen:
Mehr Patientenorientierung: Unser Gesundheitssystem ist kompliziert und seine Akteure zu wenig aufeinander abgestimmt. Wie wollen Sie für mehr Kooperation zwischen den unterschiedlichen Versorgungsbereichen sorgen?
CDU/CSU: Die sektorenübergreifende Versorgung ist bereits möglich, wird jedoch zu wenig genutzt. Das kann so nicht bleiben. Deshalb müssen die Bedarfsplanung, die medizinische Versorgung und die Finanzierung der Leistungen zusammengeführt werden.
SPD: Gute Gesundheitsversorgung darf nicht von Sektorengrenzen, vom Einkommen und nicht vom Wohnort abhängen. Wir wollen, dass das überall gilt. Dazu schaffen wir eine integrierte Bedarfsplanung der gesamten medizinischen Versorgung.
Die Linke: Patienten werden oft zerrieben zwischen Sparzwängen auf der einen und Gewinnstreben auf der anderen Seite. Wir sehen das Gesundheitssystem nicht als Markt an, sondern als Teil des Sozialstaats, und stellen die Patientinnen und Patienten in den Mittelpunkt.
Die Grünen: Wir setzen uns für kooperativere Versorgungsstrukturen wie Gesundheitszentren ein. Außerdem wollen wir die Verantwortung der regionalen Ebene stärken und die integrierte Versorgung ausbauen sowie Anreize für mehr Zusammenarbeit setzen.
FDP: Wir wollen den gesetzlichen Spielraum für Verträge zwischen Krankenkassen und Leistungserbringern ausweiten, um innovative Versorgungsformen zu stärken. Zudem wollen wir die Sozialgesetzbücher reformieren und besser verzahnen, um starre sektorale Versorgungsgrenzen zu überwinden.