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Organspende ist in Deutschland freiwillig. Wer seine Organe spenden möchte, kann einen Organspendeausweis beantragen. Antworten auf die wichtigsten Fragen. Niere aus Papier liegt in einer Hand.Organspende kann Leben retten. Ein Organspendeausweis sorgt im Fall der Fälle für Klarheit. © AdobeStock/sewcream

Organspende – alles was man wissen muss

Für 44 Prozent der Deutschen ist er ein treuer Begleiter – meist im Geldbeutel: der Organspendeausweis.

Zu diesem Ergebnis kam eine Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) von 2020. Das bedeutet aber auch, dass mehr als die Hälfte der Befragten ihre Entscheidung noch nicht dokumentiert hat – obwohl sich sogar 82 Prozent der Befragten positiv zur Organ- und Gewebespende äußerten.

Persönlicher Entschluss

Fehlt die Dokumentation, müssen im Falle des Hirntodes – zum Beispiel nach einer schweren Hirnblutung durch einen Unfall mit Kopfverletzung, nach einem Schlaganfall oder als Folge einer Hirnhautentzündung – oft die Angehörigen bestimmen, ob Organe des Verstorbenen gespendet werden. Wer seinen Nächsten diese schwierige Entscheidung abnehmen möchte, sollte daher bereits zu Lebzeiten einen persönlichen Entschluss fassen. „Im Organspendeausweis dokumentiert man, ob man Organe spenden will und wenn ja, welche. Man kann aber auch angeben, dass man kein Spender sein möchte oder ein bestimmtes Organ von der Spende ausschließt“, erklärt Dr. Tanja Katrin Hantke, Gesundheitsexpertin der vivida bkk.

Entscheidung notwendig

In Deutschland gilt die Entscheidungslösung, das heißt: Die eigenen Organe nach dem Tod spenden kann nur, wer dies zu Lebzeiten aktiv entschieden hat. Dabei ist es auch möglich, bestimmte Organe und Gewebe von der Entnahme auszuschließen oder nur bestimmte Organe und Gewebe zu spenden. Hierbei unterscheidet sich die Bundesrepublik von vielen anderen europäischen Ländern, in denen mit der sogenannten Widerspruchslösung einer Organspende ausdrücklich widersprochen werden muss.

Hohe Hürden

„Das Thema bewegt und sorgt bei vielen Menschen noch immer für Verunsicherung“, weiß Hantke. „Die Hürden für die Organspende sind aber sehr hoch.“ Hat der Betroffene oder einer seiner Angehörigen der Entnahme seiner Organe oder von Gewebe zugestimmt, müssen zwei erfahrene Fachärzte unabhängig voneinander den eindeutigen Hirntod feststellen – also den vollständigen und irreversiblen Ausfall des Großhirns, des Kleinhirns und des Hirnstammes nach den Richtlinien der Bundesärztekammer. Erst dann ist die Spende möglich.

Lange Warteliste

Etwa 9.400 Patientinnen und Patienten aus Deutschland standen Ende 2020 auf den Wartelisten der europäischen Vermittlungsstelle Eurotransplant.

 

Organspende ist in Deutschland freiwillig. Wer seine Organe spenden möchte, kann einen Organspendeausweis beantragen. Antworten auf die wichtigsten Fragen. Das Bild zeigt einen Organspendeausweis.

© AdobeStock/fovito

Weitere Informationen zur Organspende sowie den Organspendeausweis zum Download oder zum kostenlosen Bestellen unter: https://www.organspende-info.de/

 

 

 

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Kommentare

  • Rolf Messemer
    REPLY

    Bin 79 Jahre alt und hatte einen Spenderausweis.
    Habe mich vor Kurzem gefragt, ob das Sinn macht.
    Nach langer Überlegung, habe ich den Spenderausweis vernichtet.
    Kam zu dem Entschluss, das man in diesem Alter bestimmt
    keine Entnahme mehr vornimmt.
    Frage : war das richtig ?

    28. September 2021

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