
Wofür brennst du? FIFA!
Beim Konsolenspiel FIFA 98 gab es eine kleine Trickserei: Hat man den Namen eines SpieÂlers in „urlofus“ geändert, standen auf dem Spielfeld plötzlich unsichtbare Wände. Fünf Minuten lang war es lustig zu beobachten, wie die Spieler immer wieder gegen die Wände lieÂfen – danach wurde es nervig.
Mit ebenjenem FIFA 98 hat auch die Spielekarriere von Katarina Vukoja angefangen. Sie hat einige andere Konsolenspiele ausprobiert, aber richtig fasziniert hat sie eigentlich immer nur: FIFA. Heute, 23 Jahre und knapp 30 FIFA-Versionen später, spielt sie noch immer. Mehr noch: „Es hat noch niemals so viel Spaß gemacht wie jetzt“, sagt Vukoja. „Das liegt auch daran, dass sich das Spiel verändert hat: Es ist interaktiver geworden, die Spielerinnen und Spieler haben mehr miteinander zu tun. Es ist zum Gemeinschaftssport geworden.“
Vom Amateur zum Profi
Mittlerweile streamt Vukoja ihre Partien auch im Internet: Auf der Plattform Twitch schauen Fans ihrer „fifa_kati“ live beim Zocken zu, kommentieren, plaudern miteinÂander. Geld verdient Vukoja damit nicht. „Noch nicht“, ergänzt sie. BisÂher gibt es erst wenige professionelle E-Sportlerinnen, die genug verdieÂnen, um davon leben zu können. Bei den Herren sind Verdienste von 10.000 Euro pro Monat mittlerweile hingegen keine Seltenheit mehr.
Fußball ist Frauensache
Zweimal hat Vukoja auch schon in der österreichischen „eBundesliga“ mitgeÂspielt. Als Frau war sie dort meist allein auf weiter Flur. „Ich weiß, dass viele Mädchen gerne spielen, aber einfach Angst haben vor blöden Sprüchen“, sagt Vukoja. „Mein Rat: Pfeift drauf, was die Jungs sagen! Macht euer Ding!“ Okay, das war ein bisschen geflunkert: Eigentlich hatte Vukoja statt „pfeift“ ein anderes Wort benutzt. Was sie sagen will, ist allerdings klar: Zeit, auch in den Köpfen der meisten Spieler die unsichtÂbaren Mauern einzureißen. Sie nerven.
Katarina Vukoja, 28, ist wahrÂscheinlich eine der besten FußÂballerinnen Europas – wenn es um Konsolenspiele geht. Auf der Playstation macht ihr so schnell keiner was vor.
Für „fifa_kati“ sind ihre Hände das wichtigste Werkzeug, für den passionierten Läufer Marc Tortell die Beine. Sein Ziel: Die Olympischen Spiele. Wie er seine Leidenschaft mit dem Studium unter einen Hut bringt, lesen Sie hier.
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