
Fastenmittwoch – Raffinierter Zucker
Viele Menschen verzichten während der Fastenzeit auf Süßes. An sich keine schlechte Idee, doch wenn man wirklich auf industriell hergestellten Zucker verzichten möchte, greift diese Entscheidung zu kurz: Denn auch in salzigen Lebensmitteln wie Schinken, Brot oder Tiefkühlpizza steckt jede Menge raffinierter Zucker. Auf Lebensmittelverpackungen greifen Hersteller deshalb gerne zu Tricks und taufen raffinierten Zucker kurzerhand in Saccharose, Dextrose, Maltrose oder Maltodextrin um. Ohne etwas davon zu merken, nimmt man so zwischen fünf und zehn Zuckerwürfel pro Mahlzeit auf.
Raffinierter Zucker: Süße Sucht
Durch den Verzehr von zuckerhaltigen Speisen wird das Belohnungssystem in unserem Gehirn aktiviert, das dann wiederum das Glückshormon Dopamin ausschüttet. Wenn wir Zucker zu uns nehmen werden dieselben Hirnareale aktiviert, wie beim Konsum von Drogen – und das macht auf Dauer süchtig. Kein Wunder also, dass ein Deutscher im Schnitt 35 Kilogramm Zucker pro Jahr konsumiert, also gut das Doppelte der maximal empfohlenen Menge. Und das führt auf Dauer nicht nur zu Übergewicht, Karies und Gelenkschmerzen, sondern schwächt auch das Immunsystem und begünstigt Allergien.
Raffiniertes Problem
Prinzipiell ist Zucker nicht schlecht, solange er natürlich ist und beispielsweise aus Früchten stammt. Das Problem ist raffinierter Zucker, der industriell gefertigt wird und deshalb keine gesunden Bestandteile wie Vitamine, Ballast- und Mineralstoffe besitzt. Deshalb wird er vom Körper besonders schnell aufgenommen und treibt den Blutzuckerspiegel in kurzer Zeit rasant nach oben, wodurch permanent Insulin ausgeschüttet wird. Auf Dauer werden dadurch die sogenannten Langerhans-Inselzellen geschädigt, die für die Insulinproduktion verantwortlich sind. Langfristig kann das zu Diabetes Typ 2 führen (Infos zur Früherkennung und einen Risikotest finden Sie hier).
Gesunde Alternativen
Wer sich von der Zuckersucht verabschieden möchte, verzichtet am besten komplett auf Fertigprodukte und kocht mit frischen Zutaten selbst – dabei immer darauf achten, dass die Produkte unbehandelt beziehungsweise unverarbeitet sind. Eine gesunde Alternative zu herkömmlichen Zucker sind pflanzliche Süßungsmittel wie Stevia, Birkenzucker oder Kokosblütenzucker.
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Wäre eine Zuckersteuer hilfreich, um die gesunde Ernährung zu fördern? Wir haben den Geschäftsführer der Deutschen Diabetes Gesellschaft, Dr. Dietrich Garlichs, und Dr. Bernard Braun vom Zentrum für Sozialpolitik der Universität Bremen gefragt. Lesen Sie hier das Interview zur Zuckersteuer.
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