
Fastenmittwoch – Digitales Fasten
Noch eben schnell die E-Mails checken oder nochmal kurz auf Facebook. Für viele gehört der letzte Blick aufs Smartphone mittlerweile zur Ins-Bett-Geh-Routine, so wie das Zähneputzen oder die Tagesschau. So unscheinbar dieser kurze Ausflug in die digitale Welt erscheinen mag, so schädlich ist er für den Schlaf. Denn die LED-Bildschirme der Smartphones erhalten blaue Lichtanteile, die auch im Sonnenlicht enthalten sind und die uns wachhalten. Üblicherweise nehmen die Anteile blauen Lichts mit dem Sonnenuntergang am Abend ab. In der Folge schüttet der Körper Melatonin aus – wir werden müde. Wer nun aber abends auf der Couch beim Fernsehen noch nebenbei mit seinem Smartphone rumspielt, setzt seinen Körper weiterhin blauem Licht aus. Die Folge: Weniger Melatonin, weniger Müdigkeit, weniger Schlaf. Besonders schlimm trifft diese Entwicklung Teenager, die sich noch im Wachstum befinden.
Höchste Zeit für digitales Fasten
Doch nicht nur die Schlafqualität nimmt ab, auch unsere Konzentrationsfähigkeit am Tag leidet. Ständige Push-Benachrichtigungen unzähliger Apps oder einfach schon die Gewohnheit lassen uns im Schnitt alle 18 Minuten aufs Handy schauen, wie eine Studie an der Universität Bonn herausgefunden hat  – ungefähr genauso lange brauchen wir dann jedoch, bis wir wieder konzentriert weiterarbeiten können. Warum also nicht mal die Notbremse ziehen und die digitale Routine eine Zeit lang durchbrechen? Einen digitalen Detox sozusagen.
Geht nicht? Gibt´s nicht!
Ungefähr 40 Prozent aller Diäten scheitern an zu strikten Verboten und unrealistischen Zielen. Beim digitalen Fasten soll es daher nicht darum gehen, komplett auf alle digitalen Medien zu verzichten. Vielmehr sollen Routinen hinterfragt und bestenfalls geändert werden.
Sechs Tipps zum digitalen Fasten
1. Das Smartphone einfach außer Sicht- und Hörweite legen, wenn man konzentriert arbeiten möchte.
2. Schalten Sie das Smartphone nachts auf Flugmodus und verbannen Sie es aus dem Schlafzimmer. Stattdessen können Sie sich in Zukunft von Ihrem Lieblingsradiosender wecken lassen – gute Laune vorprogrammiert.
3. Legen Sie Zeiträume fest in denen Sie Ihre Social-Media-Kanäle oder Ihre privaten Mails checken – z. B. 08.00 bis 08.30 Uhr: Facebook-Zeit.
4. Lesen Sie mal wieder ein gedrucktes Buch.
5. Vermeiden Sie Multitasking. Ihr Gesprächspartner beim Kaffeetrinken hat Ihre volle Aufmerksamkeit verdient.
6. Deaktivieren Sie Push-Benachrichtigungen. Eine WhatsApp-Nachricht kann auch mal eine Stunde warten.
Mit diesen Tipps schaffen lässt sich leicht die ein oder andere lästige digitale Marotte abgewöhnen und Sie lernen wieder, sich besser zu konzentrieren. Und auch Freunde und Bekannte werden sich daran gewöhnen, dass man nicht jede Nachricht sofort beantwortet.
Das Digitale dominiert vermeintlich unsere Welt. Facebook, Amazon und Google sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Bei der Nutzung dieser Dienste sammeln sich ganz schön viele personenbezogene Daten an, die auch als „Gold des 21. Jahrhunderts“ bezeichnet werden. Dabei ist es sinnvoll darüber den Überblick zu behalten, wie unser Artikel „Ich – einfach digital“ zeigt. Und trotzdem geht der Trend bei all der Digitalisierung teilweise auch wieder zurück zum Analogen, wie unsere Reportage "Schöne, alte Welt" zeigt. Schauen Sie mal rein.
Fastenmittwoch: weiterlesen
Pingback: Warum Neujahrsvorsätze häufig scheitern - PERSPEKTIVE