
Energieschub mit gesunder Ernährung
Keine Energie mehr bei der Arbeit oder beim Sport? Leider gibt es weder in der Schule noch an der Universität das Fach Energie-Management. Dennoch ist die Art und Weise, wie wir mit unseren Kräften haushalten, entscheidend für unsere persönliche und gesundheitliche Zukunft. Dabei kommt man mit einfachen Tipps zu mehr Energie, stabilisiert die Gesundheit und bleibt so bis ins hohe Alter gesund.
Kleine Kraftwerke
Aber woher kommt eigentlich unsere Energie? Sie entsteht in jeder Körperzelle – und dort speziell in den Mitochondrien. Das sind die kleinen Kraftwerke, von denen wir in jeder Zelle mehrere tausend Stück haben. Je mehr in einer Zelle passiert, desto mehr Mitochondrien besitzt sie. In Fettzellen sind es nur wenige, Muskelzellen haben 1.000 bis 2.000 Stück, Nervenzellen und Sinneszellen teils bis 5.000, und in den fertigen Samenzellen können es bis zu 100.000 kleine Kraftwerke sein. Die Leistungsfähigkeit jeder Zelle unseres Körpers – und davon haben wir rund 100 Billionen – hängt wesentlich von den Mitochondrien ab. Die Formel lautet: mehr Mitochondrien, mehr Power. Allerdings können die Mitochondrien nur Leistung bringen, wenn sie genügend Brennstoff – also Nahrung – für die Energieerzeugung haben. Die Anzahl der Mitochondrien in einer Körperzelle lässt sich übrigens durch Training erhöhen. Dass viele Sportler wirken, als würden sie vor Energie strotzen, ist also kein Wunder, schließlich trainieren sie täglich und gezielt.
Energieorgan Nummer eins
Nahezu alle Nährstoffe für die Körperzellen kommen aus einem einzigen Organ, das wenig Beachtung findet – aus dem Dünndarm. Er liegt zwischen Magen und Dickdarm. Alles, was wir essen und trinken, muss in diesen viereinhalb Metern Dünndarm verdaut und resorbiert werden. „Der Dünndarm ist unser Energieorgan Nummer eins“, betont Dr. med. Johannes „Doc“ Weingart, Facharzt für Innere Medizin und Sportmedizin. „Funktioniert dieser nicht perfekt, leben wir unter unserem möglichen Leistungsniveau. Bei 80 bis 90 Prozent der Menschen ist das leider der Fall.“ Dabei gibt es wie im Leistungssport auch im Alltag häufig Momente, in denen man 100 Prozent Leistung abrufen muss. „Die meisten Menschen essen und trinken zur falschen Zeit, das Falsche, davon zu viel und zu schnell. Damit verbauen sie dem Dünndarm die Möglichkeit, sich zu erholen“, erklärt Dr. Weingart. „Das kann zu Funktionsstörungen des Dünndarms sowie zu anderen Defiziten im Körper führen, die die Gesundheit gefährden, beispielsweise zu einem Mangel an Zink und den Vitaminen D, B6 und B12.“ Insbesondere Vitamin-D-Mangel birgt gesundheitliche Risiken: Die Osteoporose-Gefahr steigt, die Regeneration des Nervensystems wird gehemmt und die Stressresistenz sinkt, was wiederum die Entwicklung von Demenz und Depressionen begünstigt.
Vom König zum Bettler
Weingart empfiehlt in Sachen Ernährung die alte Weisheit „Frühstücken wie ein König, Mittagessen wie ein Bürgersmann und Abendessen wie ein Bettler“. „Starten Sie mit einem Glas heißem Wasser in den Tag – vor dem Frühstück. Lassen Sie aber auf keinen Fall das Frühstück aus. Auch wenn viele Menschen das machen, ist es doch der größte Fehler beim eigenen Energie-Management“, betont Dr. Weingart. Zur ersten Mahlzeit am Tag empfiehlt er Müsli oder Vollkornbrot. Als Butterersatz bietet sich Quark an, dadurch nimmt man mehr Eiweiß und weniger Fett zu sich. Und was kommt aufs Brot? Am besten Marmelade oder Honig, aber bitte keine Wurst. Alternativ kommt Bio-Käse in Frage, ein Bio-Ei oder – noch besser – Gemüseaufstrich, beispielsweise frische Avocado. Statt Kaffee empfiehlt Dr. Weingart Tee. Was es zum Mittag- und Abendessen gibt, hängt insbesondere von der Funktionsfähigkeit des Dünndarms ab. Generell gilt: Ein gesunder Dünndarm kann viel verdauen, ein kranker tut sich entsprechend schwer damit.
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